Traurige Firmenpolitik

Eigentlich war es ja geplant, dass ich am 2007 erscheinenden Band "Niemandsland" für das Rollenspiel Cthulhu mitarbeite. In der Planungsphase war ich auch eifrig dabei, viele meiner Anregungen sind in das aktuelle Konzept mit eingeflossen, doch dann kam die erste "Feldpost", wie die Redaktion den internen Newsletter für Mitarbeiter an diesem Buch nennt. Darin wurde die Bedingung für eine Mitarbeit aufgestellt, die ich so nicht akzeptieren konnte: völlige Loyalität gegenüber dem Verlag und all den Cthulhu-Produkten. Kritik an Pegasus-Publikationen wäre demnach immer zuerst mit der Redaktion zu besprechen, die dann nach eigenem Ermessen darauf eingehen würde.

Das Merkwürdige daran ist aber, dass ein "Neuling" wie ich durch einmaliges Teilnehmen als Gastautor an einem Abenteuer/Quellenband offiziell gar kein Mitarbeiter wäre, sondern nur freier Autor. Desweiteren KAUFE ich mir die Pegasus-Produkte, bin somit also Konsument und wünsche mir somit auch das Recht als Konsument meinen Ärger oder meine Freude über ein Produkt unzensiert äußern zu dürfen. Wieso sollte ich hier also Kritik unter den Tisch fallen lassen? Eine angemessene Reaktion der Redaktion auf Kritik ist aus eigener Erfahrung ja nicht zu erwarten, wurden meine Punkte doch bisher immer als penibles Gemecker und Detailfanatismus abgetan, wenn ich auf falsche Bebilderung, Rechtschreibfehler und schlampiges Layout hinwies. Mein Glaube daran, dass solche Kritikpunkte, die ich zunächst intern an die Redaktion herantragen würde, dann auch in irgend einer Form öffentlich gemacht würden, ist verständlicherweise gering.

Gerne wäre ich bereit gewesen, voll hinter dem Band Niemandsland zu stehen, den ich durch meine Mitarbeit ja auch aktiv hätte beeinflussen können. Hier hätte ich es auch völlig verstanden, Kritik erst einmal an die Redaktion weiterzugeben, denn man hätte auf diese ja VOR Veröffentlichung eingehen können.

Leider ist es aber wohl eine Firmenpolitik seitens Pegasus oder der Cthulhuredaktion, mit Kritik aus Konsumentenkreis sehr restriktiv umzugehen, weshalb man nun doch auf meine Mitarbeit verzichtete. Schade und ein wenig traurig, denn eine solche Reaktion hätte ich nun wirklich nicht erwartet.