Blog of Cthulhu

Dieses Blog beschäftigt sich mit H.P.Lovecrafts Cthulhu-Mythos, dem Rollenspiel, den Romanen und Dingen, die darum herum geschehen.

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Dienstag, Juli 19, 2005

[Spiel] Spielleitertagebuch II

Am Sonntag haben wir wieder Call of Cthulhu gespielt und nachdem letztes Mal aufgrund verwirrender Ereignisse recht wenig passierte (ich berichtete), ging es dieses Mal eigentlich ziemlich zur Sache!

Die Situation am Anfang war noch die selbe: mit Senfgas überflutete Katakomben in Tikal, denen die Charaktere einen Besuch abstatten müssen, um einen wichtigen Hinweis zu erhalten. Mit ein wenig "deus ex machina" seitens des Spielleiters - also mir - gelangten sie dann doch noch in den Besitz der benötigten Gasschutzausrüstung und begaben sich - zumindest zwei von ihnen - hinab in die besagten Gewölbe.

Hier gab es einiges interessantes zu entdecken, allerdings lief die Gruppe an der ersten kleinen "Ablenkung" vorbei, direkt auf den eigentlichen Hinweis in Form von Wandzeichnungen zu. Dann aber ließ die Neugier die beiden nicht einfach wieder hinaus gehen, sondern führte sie zur wesentlich intensiveren Ablenkung Nummer II, einer Art Schlüsselraum zu einem uralten Geheimnis.

Hier hatte ich ein kleines Zahlenrätsel eingebaut, allerdings so, dass man auch mit Hilfe von fiesen rollenspielerischen Maßnahmen auf die Lösung kommen konnte. Leider hatte ich mich in dem Handout bei einer Zahl etwas vertan, aber dennoch kamen die Spieler darauf und es war doch ein allgemeiner Rätselspaß. Dieser enthüllte ein urzeitliches Geheimnis der Ruinen von Tikal, das zwar nicht unbedingt spielentscheidend, aber zumindest in Sachen Weltbild der Charaktere Tore aufriß. inklusive einiger Teleporter, die auch fleißig und Wahnsinn verbreitend genutzt wurden.

Das Abenteuer endete shcließlich mit einer etwas chaotischen Flucht mit einem Zeppelin und in schönster Indiana Jones-Manier entkam die Gruppe so dem bedrückenden Dschungel. Mit einem Feuerball des abstürzenden Luftschiffes war dann auch der handlungsteil zu Ende und ich fand es dieses Mal eine gelungene Runde, mit einer Mischung irgendwo zwischen Grusel und Pulp-Action, ganz nach meinem Geschmack.

Schöne Charakterdarstellungen von Wahnsinn und aufgeregter Furcht waren auch dabei, in manchen Situationen schrien sich die Spieler sogar gegenseitig an, was immer ein gutes Zeichen für aufkommende Panik ist.

Als nächstes geht es nach Peru, in die Anden. Da hier eine Neuauflage der Ereignisse in Tikal und erneutes herumirren in Gewölben und Höhlen etwas langweilig wäre, habe ich mir etwas besonderes ausgedacht. Mal sehen, wie das ankommt, aber Abwechslung muß sein!

Meine Lehre daraus: Keep it bombastic! auch bei Cthulhu zahlt es sich aus, mit großen, erinnerungswürdigen Bildern zu arbeiten. Das Wesen aus dem Brunnen, das den Dschungelführer zerfleischt oder die fiese Fleischlampe wird sicher keiner vergessen, genausowenig das furiose Ende mit dem Zeppelin. Lieber den Handlungsverlauf vereifnachen, als zu viele lose Enden und Optionen zu haben, die dann aufgrund recht dünner Hinweisdichte nicht erkannt werden.

Ob die Spieler allerdings die von langer Hand geplanten Mühen und vor allem Hinweise in den zahlreichen handouts richtig erkannt oder gedeutet haben, ist auch nicht klar. Ich fand es jedenfalls witzig, dass nun nach und nach vorher offenbar zweckfreie Hinweise sich in ein großes Puzzle gefügt haben und man in der Tradition von Indiana Jones III durch ein Tagebuch eigentlich alle Rätsel lösen konnte. Ob es jemand zu würdigen weiß? Egal, hauptsache, es hat geklappt.